Traditionserlass Helmut Lent Kaserne Rotenburg Wümme

Die Deutsche Rüstungsindustrie im Jahr 1944

Christian Habbe schreibt im Spiegel: Denn je mehr Bomben fielen, desto mehr produzierten Hitlers Waffenschmieden. 1944 fertigten sie trotz der Bombenteppiche die kaum vorstellbare Anzahl von 40 000 Flugzeugen. Die Panzerfabriken stießen im gleichen Jahr monatlich 1500 Tanks aus, dreimal so viele wie 1942 – vor allem mit Hilfe “Tausender von Sklavenarbeitern”, wie Rüstungsminister Albert Speer in seinen Memoiren einräumte. http://m.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-26766654.html

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Kriegspfarrer im Zweiten Weltkrieg


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Wie die Kirchen die Wehrmachtsseelsorge bis heute verklären Kriegspfarrer unterstützten im Zweiten Weltkrieg den Vernichtungsfeldzug in der Sowjetunion. Dennoch wird die Wehrmachtsseelsorge von den Kirchen bis heute teilweise verklärt. Lange betrieben die Nazis eine aktive Förderung der Militärseelsorge Obwohl von Anfang an ausgemacht war, dass man die Kirchen als gesellschaftliche Kräfte nach dem „Endsieg“ ausschalten wollte, betrieb das Regime bis 1942 eine aktive Förderung der militärischen Seelsorge. Hitler sei zunächst der Überzeugung gewesen, so Pöpping, dass der christliche Glaube an ein Leben nach dem Tod auf dem Schlachtfeld für die Moral der Truppe hilfreich sei. Zudem war die deutsche Heeresführung über Generationen hinweg protestantisch geprägt, sodass man den traditionellen christlichen Habitus nicht ohne Weiteres nationalsozialistisch wegidealisieren konnte, ohne gehörigen Unmut zu provozieren. Schon bald aber wurde die vormals strategisch intendierte kirchliche Seelsorge vom NS-Staat marginalisiert. Mit Blick auf die Bolschewiki und seine eigenen SS-Verbände erkannte Hitler, dass ein effizienter Kampfgeist auch ohne jede Frömmigkeit zu haben war. Zudem gewannen die antikirchlichen Kräfte – die Himmlers, Bormanns und Rosenbergs – in den frühen 1940er Jahren endgültig die Oberhand. Die Wehrmachtsseelsorge wurde somit von einem staatlich geförderten Ertüchtigungsprogramm zu einer von den NS-Eliten beargwöhnten, freiwilligen Dienstleistung herabgewürdigt. So kam es auch, dass der verbindliche überkonfessionelle Gottesdienst, der die Soldaten ursprünglich gleichsam nationalkirchlich einen sollte, ab 1942 in evangelische und katholische Einzelgottesdienste zurückgenommen wurde. Trotzdem scheute man sich vor einer endgültigen Beseitigung und wählte eine Taktik des Ausschleichens. Die theologische Rechtfertigung kaprizierte sich allein auf das eigene Volk als von Gott geschaffene Entität und stellte den Gedanken einer universalen Nächstenliebe hintan, sagt Pöpping. Natürlich gab es auch eine Verschränkung völkischer und biblischer Motive. Konkret aber bedurften die Kirchen nicht einmal des völkischen Gedankens, um sich dem Führer und seinen Maximen unterzuordnen. Auch solche Pfarrer, die überhaupt nicht nationalsozialistisch eingestellt waren, erklärten mit Verweis auf die Bibel, dass die Obrigkeit von Gott gesetzt sei. Letztlich konnte der weltliche Herrscher Adolf Hitler machen, was er wollte – im Hinblick aufs Vaterland blieben die kirchlichen Kräfte auch noch bei heftigsten Bauchschmerzen loyal. Zumal man im Hinblick auf die Wehrmacht eine Opfertheologie entwarf und den deutschen Soldaten eine Wiederholung der Passion Jesu Christi auf den Leib schrieb.   „Mögen auch Städte in Asche sinken, wenn Gott auf ihren Trümmern seine Kirche errichtet, dann ist doch diese Zeit sogar eine fruchtbare gewesen.“ Helmut Lent 1944    

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Gibt es in der Bundeswehr einen braunen Sumpf?

Im Interview mit der Badischen Zeitung wurde der Militärhistoriker Wolfram Wette gefragt, ob es in der Bundeswehr einen “braunen Sumpf” gebe. “Immer wenn so etwas passiert, wird vom Einzelfall gesprochen. Das teilt die Bundeswehr mit anderen großen Organisationen wie der Kirche oder den Gewerkschaften. Im Fall der Bundeswehr ist es vermutlich auch so. Der Fall Franco A. ist singulär. Was wichtiger ist, ist das Umfeld, in dem das stattfindet. Der französische Schulenkommandeur, bei dem Franco A. eine wissenschaftliche Arbeit schrieb, hat diese als rechtsextrem und rassistisch bewertet und der deutschen Seite gesagt, dass er ihn rauswerfen würde. Die deutsche Seite aber hat abgewiegelt und ihn zum Berufsoffizier befördert. Das ist das Bedenkliche.” Sagt Wette zur Frage, ob” wir es mit einem braunen Sumpf zu tun haben, oder ob Franco A. ein Einzelfall sei. Er relativiert jedoch mit den Worten, man müsse sich als Zivilist bewusst machen, dass im militärischen Milieu alles ein Stück weit nach rechts versetzt ist. “Was im Militär als konservativ angesehen wird, ist aus Sicht der Zivilgesellschaft rechtsradikal. Wenn man das begriffen hat, kann man manche Vorgängen in der Bundeswehr besser verstehen.” Er bringt das folgende Beispiel: “Wir sitzen in einer Runde aus Wissenschaftlern und Offizieren zusammen. Ich erzähle, dass ich gerade an einer Biografie über Gustav Noske arbeite und mich mit der Frage auseinandersetze, wer unter welchen Umständen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht 1919 ermordet hat. Dann sagt ein Oberstleutnant: Sie sprechen von politischem Mord? Das war doch nichts weiter als die Beseitigung von Umweltverschmutzung. Die Runde ging dann auseinander.” Lent Kaserne als Fall eines “Strukturproblems der Bundeswehr” “Die Lentkaserne in Rotenburg bei Bremen ist so ein Fall. Frau von der Leyen kam zum berechtigten Schluss, dass der frühere Jagdflieger Helmut Lent keineswegs würdig ist, in der Traditionslinie der Bundeswehr zu stehen. Lent war bekennender Nazi, und er hat zum Endsieg aufgerufen. Die Ministerin stieß aber auf eine immense Gegenwehr: Kommunalpolitik, Offiziere und Soldaten wollten ihren Lent behalten. Da stellt sich die Frage, wie eine solche Mentalität in eine ganze Region reinkommt, dass man einen alten Nazi-Oberst als Namensgeber behalten will.”  

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Eine Geschichte der Verdrängung

Kasernen, die weiterhin nach Wehrmachtsoffizieren benannt sind, Offiziere, die NS-Devotionalien horten: Ein Leser berichtet aus seiner eigenen Erfahrung als ehemaliger Reserveoffizier der Luftwaffe. Bildunterschrift: ” Unselige Traditionspflege: Die Kaserne in Rotenburg (Wümme) beispielsweise ist weiterhin nach Oberst Helmut Lent benannt, der im Zweiten Weltkrieg noch 1944 zum Durchhalten aufrief und den “Endsieg” anpeilte. “(Foto: dpa)

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Jakob Knab zu Kasernen, die Wehrmachtsoffiziere als Paten haben.

Jakob Knab zur Lent-Kaserne Der ehemalige Gymnasiallehrer Jakob Knab aus Kaufbeuren ist Gründer und Sprecher der “Initiative gegen fa lsche Glorie”, schon in den frühen 1990ern engagierte er sich unter anderem für die Umbenennung der Dietl-Kaserne in Füssen, und erhielt deswegen Morddrohungen.   Für Jakob Knab ist völlig klar: Von den Wehrmachtsoffizieren, nach denen die sieben Kasernen benannt sind, ist “kein einziger traditionswürdig für die Bundeswehr”. Und neben Rommel ganz besonders nicht Helmut Lent. Der war als einer der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger des Zweiten Weltkrieges auch interessant für die NS-Propaganda, in deren Dienst er sich mit viel Einsatz stellte. Bis kurz vor seinem Tod im Oktober 1944 verbreitete er eifrig Durchhalteparolen und Endsieg-Floskeln, etwa dass deutsche Soldaten “in leidenschaftlicher und fanatischer Weise bis zum letzten Blutstropfen kämpfen” sollten, und wurde auch von Reichsmarschall Hermann Göring für sein “unvergängliches Heldentum” gelobt. Dass dieses Heldentum unvergänglich bleibt – dafür gibt es in Rotenburg einen aktiven Unterstützerkreis – der möglicherweise sogar in die Kreise der aktiven Soldaten hineinreicht. “Skandal-Kaserne” in Rotenburg Dass so jemand kaum als Traditionsstifter taugt, findet nicht nur Jakob Knab , sondern seit 2013 auch das Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) in Potsdam. In Rotenburg sieht man dies offenbar anders. Dort haben sich als Reaktion auf von der Leyens Ankündigung gerade erst die Soldaten der Kaserne für eine Beibehaltung des Namens ausgesprochen. Nicht allein deswegen betrachtet Knab sie als “die eigentliche Skandal-Kaserne“. Es ist nur das jüngste Kapitel einer schon lange andauernden Kontroverse, um nicht zu sagen, einer Posse. 1964 erfolgte die Namensnennung auf Betreiben von Lents früherem Vorgesetzten, Josef Kammhuber, der seine militärische Karriere nach dem Krieg als Luftwaffenoffizier der Bundeswehr fortsetzte. Bei einer Überprüfung von Kasernennamen kam das MGFA indes 2013 zum Schluss, dass Lents militärisches Handeln nicht traditionswürdig sei, worauf das Verteidigungsministerium eine Umbenennung forderte. Dem stellten sich sowohl Rotenburgs Bürgermeister Andreas Weber (SPD) als auch der Landrat Hermann Luttmann (CDU) entgegen. Und nun auch die dort stationierten Soldaten vom Jäger-Battallion 91. Da die Bundeswehr versucht, Benennungen möglichst im Einvernehmen mit den Truppen vor Ort und den zuständigen Kommunen vorzunehmen, dürfte dies ein komplizierter Prozess werden. Seit 1995 wurden 16 Bundeswehr-Kasernen umbenannt Die Problematik fragwürdiger Bezüge zur Wehrmacht wurde schon früher gesehen, bereits 1982 reagierte die Bundeswehr mit einem Traditionserlass darauf. Verteidigungsministerin von der Leyen hat nun angekündigt, auch diesen zu modernisieren. Vielleicht müsste er aber einfach nur konsequent angewandt werden. In dem 35 Jahre alten Dokument ist zu lesen: “In der Traditionspflege der Bundeswehr sollen solche Zeugnisse, Haltungen und Erfahrungen aus der Geschichte bewahrt werden, die als ethische und rechtsstaatliche, freiheitliche und demokratische Traditionen auch für unsere Zeit beispielhaft und erinnerungswürdig sind.” Für Jakob Knab ist es im Grunde ganz einfach: “Das Grundgesetz ist die Antwort auf die deutsche Geschichte“, sagt der ehemalige Gymnasiallehrer. Die Wertgebundenheit und das demokratische Selbstverständnis der Streitkräfte darzustellen, das sei folglich “die Grundlage der Traditionspflege der Bundeswehr”.

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