Lent Kaserne Rotenburg Wümme Jägerbatallion 91

Kommentar auf einem Stader Blog

Der Blogger Uwe Ruprecht, selbst früher Soldat der Lent-Kaserne schrieb am 4. Oktober 2017 einen längeren Artikel zu Helmut Lent und der Diskussion um die Lent-Kaserne: “Unter politisch-ideologischen Aspekten war Lent durchschnittlich. Herausragend war er als Soldat – durch die Zahl seiner Abschüsse. Das allein qualifiziert ihn als Namenspatron einer Kaserne. Wie denjenigen, nach dem die Kaserne hieße, falls nicht nach Lent. Menschenwaffen. Ob die eine mehr oder weniger als „Vorbild“ taugt, ist eine morbide Unterscheidung. Bis Kasernen nach Deserteuren oder Pazifisten benannt werden, ist Lent so gut oder schlecht wie jeder andere Kriegshandwerker.” Quelle: https://ruprecht.art.blog/2017/10/04/kriegerehren/comment-page-1/#comment-195 Dem konnte ich so nicht zustimmen – und da habe ich geantwortet: „Das allein qualifiziert ihn“ -leider nicht. Man gibt sich große Mühe – und das spätestens seit dem Traditionserlass von 1982 – klarzustellen, dass die alte Metrik „Anzahl der Abnschüsse = große Tapferkeit = großer Heldenmut = große Ehre“ in der heutigen Ausbildungs- und Einsatzwirklichkeit keine Rolle mehr spielt. Diese „veraltete“ Metrik – oder Logik – war es jedoch die zur Auswahl Lents führte. Hinzu kam das Engagement seines ehemaligen Vorgesetzen Kammhuber, dessen Umbennenungs-Rundreise in den Jahren bis 1964 derart „Erfolgreich“ war, dass Das Thema Kasernennamen auf die Agenda kam – und 1965 der erste Traditionserlass verabschiedet wurde. 1982 würde man konkreter: Namensgeber sollten sich „um Freiheit und Recht“ verdient gemacht haben. Spätestens da war klar: das kann man von Lent nicht behaupten, es sei denn man nimmt den Verlauf des 2. Weltkrieges aus der Perspektive der damaligen diktatur wahr. Wie Miliionen von Toten aus Kriegsgräbern, Stralags und KZs bezeugen könnten, setzte man sich damals nicht für „Freiheit und Recht“ sondern für ein System der Unfreiheit und der Willkür ein – für Unterdrückung und legale Sklaverei, kombiniert mit einer Ideologie rassischer Überlegenheit. Im Dienste dieses Systema stand Lent und er war Held und Ikone dieses Systems – und dies überstrahlt bei weitem das, was er bei vieleicht im privaten war oder hätte sein können. Er hat so gesehen das nationalsozialistische Regime immer im Gepäck – und man kann ihn nie auf einen „begnadeten Handwerker“ reduzieren. Er bringt auch mit sich die freiwillige oder erzwungene Rücksichtslosigkeit in der Führung seiner Untergebenen. „Bis zum letzen Blutstropfen“ „Feiglinge erbarmungslos ausrotten“ – kein Vorbild für die Bundeswehr von heute. Auch das hat Lent – freiwillig oder nicht – immer im Gepäck. Das hat ihm die Zeit in der er lebte und das System dem er diente aufgebürdet – und mit dem kann er kein „sinnstiftendes Vorbild“ für eine neue, junge Soldatengeneration sein. Sein Platz ist in Stade, auf dem Garnisonsfriedhof unter Begonien, neben seinen Kameraden. Da kann und sollte er ruhen dürfen. Marc Andreßen, Januar 2018

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Traditionserlass Helmut Lent Kaserne Rotenburg Wümme

Erfolge Helmut Lents in Stade


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Der Archäologe und Autor Dietrich Alsdorf erwähnt in seiner Dokumentationreihe über den Fliegerhorst in Stade Abschusserfolge Helmut Lents aus dem Jahr 1941. “In jener Nacht konnte auch Oberleutnant Helmut Lent, Staffelkapitän der 6. Staffel, Erfolge verbuchen. In einem Brief an seine Eltern schrieb er: „Nach einer kleinen Ruhepause kann ich Euch neue Erfolge melden. In der Nacht vom 27./28.6. konnte ich eine „Whitley“ und wahrscheinlich eine „Wellington“ abschießen. Allerdings ist die letzte noch nicht gefunden. “Die von Lent zum Absturz gebrachte „Whitley“ stürzte in die Ortslage des kleinen Dorfes Hipstedt bei Bremervörde und explodierte auf einem Acker mit voller Bombenlast. Der dabei entstandene Krater war noch vor wenigen Jahren als flache Mulde an der Absturzstelle zu erkennen.” “Eine Nacht später, 29/30 Juni 1941, konnte Lent wieder einige Erfolge erzielen. In dem oben erwähnten Brief an seine Eltern schrieb er:„In der Nacht vom 29./30.6. waren es wieder einmal drei. Und zwar drei viermotorige „Short-Stirling“-Bomber neuerer Bauart. Zwei brennende Abstürze habe ich selbst beobachtet, so dass sie einwandfrei sind. Der erste war ein schneidiger Bruder. Obwohl ich ihm den linken inneren Motor in Brand geschossen hatte, flog er noch in das Flakfeuer von Bremen ein, wo ich ihm nicht folgen konnte und notlandete erst später südostwärts von Bremen. Gott sei Dank sagten die Gefangenen aus, dass sie von einer Me 110 abgeschossen seien. So kann die Flak schlecht Anspruch darauf erheben. Der dritte Bursche zerschoss mir einen Motor, sodass ich (in Stade) eine glatte Nachtbauchlandung machte.“ (Bf 110 E-2, W.-Nr. 3737).”  

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