Soldaten der Bundeswehr Jägerbattallion 91 Lent Kaserne

Buxtehuder Tageblatt


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Leserbrief für Zum Thema Lent Man könnte einiges, was derzeit über die Lent-Kaserne geschrieben wird als „fake-news“ bezeichnen. Begonnen mit der Forderung „von der Leyen müsse jetzt handeln“ und in der Debatte um Lent Klarheit schaffen (Klingbeil). Das muss sie nicht. Sie müsste einer von Soldaten gewünschten Umbenennung zustimmen, damit umbenannt werden kann, sonst nichts. Das legt eine Dienstvorschrift (A-2650/2)  so fest. Gehandelt hat sie aber dennoch, nämlich durch die Unterzeichnung des neuen Traditionserlasses. Die Kreiszeitung schreibt “Der Erlass betont aus Sicht der Linksfraktion ausdrücklich: „Bestehende Benennungen müssen diesem Traditionserlass entsprechen“. Das ist nicht nur „aus Sicht der Linksfraktion so, sondern das steht unter Punkt 4.15 wörtlich so im Traditionserlass. Wenn Herr Grundmann (CDU) wiederum schreibt, die lokale Entscheidung sei, “dann auch in Berlin zu respektieren“, übersieht er, dass vor diesem Respekt die Notwendigkeit besteht, in lokalen Entschlüssen den Traditionserlass als Maßstab einzubeziehen. Der Ball liegt also nicht in Berlin, auch wenn viele meinen, ihn bereits dorthin geschossen zu haben.   Der Traditionserlass wurde noch nie „mit der Brechstange“ umgesetzt. Es wird auf einen langsamen Wandel gesetzt, innerhalb dessen sich diese Rahmenvorgaben in der Bundeswehr ausbreiten. Der neue Erlass betont dabei besonders die eigene Geschichte und das Selbstverständnis der Bundeswehr. So stellt der Traditionserlass fest “Die Bundeswehr ist freiheitlichen und demokratischen Zielsetzungen verpflichtet. Für sie kann nur ein soldatisches Selbstverständnis mit Wertebindung, das sich nicht allein auf professionelles Können im Gefecht reduziert, sinn- und traditionsstiftend sein.“ Lent kann kein Repräsentant des Selbstverständnisses und der Prinzipien der heutigen Bundeswehr sein. Er diente zur falschen Zeit in der falschen Armee, die anderen Zielen und Prinzipen folgte, als die heutige Bundeswehr – und dass das so war, dafür trifft ihn keine Schuld. Mich überrascht die Hektik, mit der aktuell intensiv versucht wird, den Namen der Kaserne für alle Zukunft zu zementieren. Dass Politiker in CDU und SPD sich hinter Lent, aber nicht hinter den Traditionserlass, den Rahmen der Werteordnung der Bundeswehr stellen, finde ich eher befremdlich. Sollten sie nicht eher in ihren Einfluss in ihren Wahlkreisen nutzen, um den Traditionserlass und seine Zielsetzung zu vermitteln? Kann nicht einmal auch ein Politiker vor die Medien treten und sagen: “Schaut her: das ist der Traditionserlass unserer Regierung, und das hat man sich dabei gedacht, und deshalb ist das wichtig“? Im Traditionserlass steht: “Traditionsstiftung und Traditionspflege sind dynamisches und niemals abgeschlossenes Handeln, das sich allen Versuchen entzieht, es zentral oder dauerhaft festlegen zu wollen.“ Der Erlass gibt mit diesem Zitat auch eine Ahnung, wann die Diskussion um den Namen Lent-Kaserne endet: mit einer Umbenennung. https://www.tageblatt.de/?artikel=-Die-Rotenburger-Lent-Kaserne-behaelt-ihren-Namen-&arid=1360413&pageid=19

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Soldaten der Bundeswehr Jägerbattallion 91 Lent Kaserne

Umbenennung weiter offen

Die Kreiszeitung zitiert Lars Klingbeil, den Generalsekretär der SPD mit den Worten: “Die Bundesverteidigungsministerin hat sich mir gegenüber geäußert, dass die Beibehaltung des Namens der Lent-Kaserne auf Grundlage des neuen Traditionserlasses doch noch geprüft werden muss. Letzte Woche gab es andere Signale. Nun ist die Verwirrung perfekt.“ Das zeigt, dass Lars Klingbeil das Prinzip, nach dem Kasernennamen vergeben werden noch immer nicht verstanden hat. Was sagt der neue Traditionserlass. Maßgeblich sind zwei Stellen des Traditionserlasses 3.3 Historische Beispiele für zeitlos gültige soldatische Tugenden,(…), können in der Bundeswehr Anerkennung finden. Sie sind jedoch immer im historischen Zusammenhang zu bewerten und nicht zu trennen von den politischen Zielen, denen sie dienten. Für die Bundeswehr, die freiheitlichen und demokratischen Zielsetzungen verpflichtet ist, kann nur ein soldatisches Selbstverständnis mit Wertebindung, das sich nicht allein auf rein handwerkliches Können im Gefecht reduziert, sinn- und traditionsstiftend sein. 4.13 Die Benennung von Liegenschaften, Kasernen und Verbänden / Dienststellen stärkt die Identifikation sowie Bindungen und ist Teil der Traditionspflege der Bundeswehr. Das Verfahren zur Benennung und Umbenennung von Liegenschaften und Kasernen ist in der ZDv A-2650/2 festgelegt. (…) Bestehende Benennungen müssen diesem Traditionserlass entsprechen. (…) Was bedeutet das für die Lent Kaserne? Es fällt nicht schwer, festzustellen, dass Lent nicht in den Anforderungen des Traditionserlasses unterzubringen ist. Dessen Absicht ist klar: es sollen die Wertebindung an das Grundgesetz, Kernprinzipien, wie “innere Führung” betont und ein Schwerpunkt auf die eigene Geschichte und Tradition der Bundeswehr gelegt werden. Die Reduktion auf das “rein handwerkliche Können im Gefecht” ist alleine nicht ausreichend, wenn sie nicht mit einer “Westbindung” einhergeht – auch Tugenden sind nicht zu trennen von den politischen Zielen, denen sie dienten. Lent kann mit diesen Merkmalen nicht dienen. Daher ist die Umbenennung keine Frage des “ob” sondern eine Frage des “wann“. Die unveränderte ZDv A-2650/2 legt das Procedere fest. Darin ist beschrieben, dass zunächst die Truppe einen neuen Namen sucht, dieser dann mit der übergeordneten Dienststelle und ggf. Hinterbliebenen geklärt wird, danach die Gemeinde einbezogen wird, und danach der neue Name formal bei der Bundesverteidigungsministern beantragt wird. Stimmt die zu, dann wird die Kaserne feierlich umbenannt. An diesem Procedere hat sich in den vergangenen 5 Jahren nichts geändert. Es ist sehr erstaunlich, dass Lars Klingbeil eine “Entscheidung von oben” einfordert, wo doch die ZDv A-2650/2 und auch das Prinzip der inneren Führung vorsieht, dass diese Traditionsfragen “von unten” erfolgen sollen. Man muss den Soldaten zugestehen, dass es sicher wichtigere Dinge gibt, als sich einen neuen Kasernennamen zu suchen und sicher ist wenig bis keine Zeit für einen breiten Diskussionsprozess mit allen Soldaten des Standorts. Denn diese haben auch wichtigere Aufgaben. Andererseits gibt es innerhalb und außerhalb der Kaserne bereits einige Vorschläge die eine Chance haben könnten. Wenn man von diesen 2-3 auswählte, wäre eine Wahl eine einfache Angelegenheit – zumal diese nur die “Vertrauensleute” betrifft. Was können Kreis und Gemeinde tun? Um diesen gordischen Knoten aufzulösen, könnten sowohl der Rat der Stadt Rotenburg, als auch der Kreistag einen Beschluss fassen, der den Soldaten der Kaserne erlaubt, den Namen zu wechseln ohne damit gegen einen Wunsch des Rates oder des Kreistages zu verstoßen. Dieser könnte z.B. so lauten: “Wenn wegen interner Anforderungen der Bundeswehr eine Umbenennung der Liegenschaft “Lent-Kaserne” geboten ist, stimmen wir einer Umbenennung der Lent Kaserne zu. Wir bitten die Soldaten uns über ihre Wahl in Kenntnis zu setzen, vertrauen aber darauf, dass sie für die Kaserne einen Namen finden, der den Ansprüchen der Bundeswehr und der Soldaten genügt. Dies würde helfen, den Prozess flüssig abzuschließen und die lange anhaltenden Diskussion zu beenden. Link zum Artikel in der Kreiszeitung:

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Traditionserlass Helmut Lent Kaserne Rotenburg Wümme

Kasernen-Umbenennung soll Traditionswechsel einleiten

Beifall kommt vom Wehrbeauftragten des Bundestags: “Das ist ein gutes Symbol”, sagte Hans-Peter Bartels (SPD) der “Rheinischen Post” (Mittwoch). Die vorherige Bezeichnung habe nicht mehr in die Zeit gepasst. Anders als bei den bundesweit gut 20 weiteren Kasernen mit strittigen Namen hatte der bisherige Namensgeber in Hannover nicht in der Wehrmacht gedient. Der erste Teil des bisherigen Namens erinnert an den preußischen General Otto von Emmich, dessen Rolle beim deutschen Einmarsch in Belgien im Ersten Weltkrieg umstritten ist. Cambrai ist der Name der nordfranzösischen Stadt, die im Ersten Weltkrieg von deutschen Truppen besetzt wurde und wo es die erste größere Panzerschlacht gab.    

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Emmich-Cambrai-Kaserne Hannover

Emmich-Cambrai-Kaserne Kaserne erhält neuen Namen

Das Vorgehen, eine Kaserne umzubenennen, ist kompliziert und langwierig. Nach dem Votum der Soldaten musste erst der Inspekteur des Kommandos Streitkräftebasis zustimmen, danach folgte die Genehmigung der Stadt Hannover. „Die Rückbesinnung auf in der Reichswehr und Wehrmacht geltenden Traditionsrichtlinien, zum Beispiel durch Herausstellen militärischer Erfolge in beiden Weltkriegen“ entspreche nicht mehr dem heutigen Wertebezug der Bundeswehr, heißt es dazu im Antrag zur Umbenennung im Verwaltungsausschuss. Tobias Lagenstein als neuer Namenspatron sei eine gute Wahl, da sein Tod als erster im Einsatz gefallener Feldjäger der Bundeswehr „eine besondere Zäsur“ darstelle. Am 11. Januar stimmte der Ausschuss der Umbenennung zu. Die Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover wird also voraussichtlich umbenannt. Sie soll künftig den Namen eines in Afghanistan gefallenen Feldjägers tragen. Die Namensänderung sei beim Bundesverteidigungsministerium beantragt worden, bestätigte die Kaserne am Donnerstag. Gibt das Ministerium seine Zustimmung, wird die Kaserne künftig Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne heißen. Wann es so weit sein könnte, sei derzeit aber schwer einzuschätzen. Lagenstein fiel 2011 in Afghanistan Gewünschter neuer Namenspatron der Kaserne ist Tobias Lagenstein. Der mögliche neue Namenspatron Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein wiederum war bei der ISAF-Mission in Afghanistan als Personenschützer im Einsatz. Der in Hannover stationierte Feldjäger wurde dabei im Mai 2011 im Alter von 31 Jahren durch ein Sprengstoffattentat im Gouverneurspalast der Stadt Taloqan getötet. Er ist der erste im Einsatz gefallene Feldjäger seit Bestehen der Bundeswehr. Bei dem Anschlag starb auch der 43-jährige Major Thomas Tholi. Generalmajor Markus Kneip, damaliger Kommandeur der 1. Panzerdivision, wurde schwer verletzt. In der Kaserne in Hannover ist die Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr untergebracht. Soldaten stimmten über Umbenennung ab Im Zuge des Skandals um den rechtsextremen Soldaten Franco A. hätten Soldaten der Kaserne in Hannover darüber abgestimmt, ihrem Standort einen Namen ohne Vorbelastung zu geben, berichtete die “Hannoversche Allgemeine Zeitung” am Donnerstag. Der erste Teil des jetzigen Kasernennamens erinnert an den preußischen General Otto von Emmich, dessen Rolle beim deutschen Einmarsch in Belgien im Ersten Weltkrieg umstritten ist. Cambrai ist der Name der nordfranzösischen Stadt, die im Ersten Weltkrieg von deutschen Truppen besetzt wurde und in der es die erste größere Panzerschlacht gab. Die Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover ist eine Kaserne der Bundeswehr, in der jährlich bis zu 7000 Soldaten ausgebildet werden.[1] Die Einrichtung wurde Anfang des 21. Jahrhunderts zu einer der modernsten militärischen Ausbildungsstätten in Europa ausgebaut. Benannt ist die Kaserne nach dem preußischen General der Infanterie Otto von Emmich und der während des Ersten Weltkriegs von deutschen Truppen besetzten französischen Stadt Cambrai. Das Kasernengelände befindet sich an der Vahrenwalder Straße, Ecke Kugelfangtrift im Hannoverschen Stadtteil Vahrenheide. Emmich-Cambrai-Kaserne in den Schlagzeilen Anfang Juli 2017 geriet die Emmich-Cambrai-Kaserne erneut in den Fokus der Medien, nachdem dort mehrere tausend illegal gehortete Patronen im Spind eines Soldaten aufgefunden worden waren. Bislang richteten sich die Ermittlungen ausschließlich gegen den 29-Jährigen, doch dies könnte sich womöglich geändert haben. „Das Lagebild hat sich verkompliziert“, sagt der Bundeswehrsprecher. Details nennt er mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen jedoch nicht. Aufgeflogen war der Munitionsdiebstahl erst, als der 29-Jährige einer Kameradin angeboten hatte, damit zu schießen. Patronen und Granaten hatte er im Spind aufbewahrt. Auch polizeilich sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. „Die Untersuchungen dauern an“, sagt Hannovers Erste Staatsanwältin Kathrin Söfker. Der 29-Jährige wird beschuldigt, gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen zu haben. Sowohl die Kaserne und der Haupt- sowie Nebenwohnsitz des Beschuldigten wurden bereits durchsucht. Wann die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen sind und die Akten der Staatsanwaltschaft übergeben werden, ist noch offen. Die Feldjäger stellen mit 1400 Soldaten und Angestellten die größte Einheit in Hannover. Neben der Feldjägerschule in der Emmich-Cambrai-Kaserne ist das Kommando Feldjäger in der Scharnhorst-Kaserne stationiert. Die Bundeswehr hatte den Soldaten unmittelbar nach Bekanntwerden der Diebstähle von seinen Aufgaben entbunden und versetzt. So sollte verhindert werden, dass der 29-Jährige mögliche Spuren verwischt. Warum der Mann die Munition stahl und hortete, ist noch unklar. Der Beschuldigte schweigt zu den Vorwürfen.  

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Soldaten der Bundeswehr Jägerbattallion 91 Lent Kaserne

Reden wir über Tradition (leider über alles) – T. Wiegold

Thomas Wiegold schreibt in seinem Blog Augengeradeaus.net im Oktober 2017 über einen Workshop zum neuen Traditionserlass mit dem Titel: “Kostbares Erbe oder drückende Last der Vergangenheit? Funktion und Bedeutung der älteren deutschen Militärgeschichte für die Tradition der Bundeswehr”. Darin stellt er fest: “An der Stelle dürfte langfristig der Disconnect der Wissenschaftler (und der Gesellschaft?) und den Soldaten in eine schwierige Auseinandersetzung münden. Denn die einen sehen in bestimmten Traditionslinien und -Namen nicht die Verehrung von – zumindest teilweise auch fragwürdigen – militärischen Vorbildern, sondern eben einen wichtigen Bestandteil ihres Berufsverständnisses. Und die anderen argumentieren, dass es oft genug für die Auswahl dieser Traditionslinien und -Namen fragwürdige Kriterien gebe, die sie eben nicht traditionswürdig machten.” Im weiteren Verlauf des Beitrags geht er auf das Beispiel der Lent-Kaserne in Rotenburg und deren Namensgeber Helmut Lent ein. Der Wissenschaftler Epkenhans nannte in diesem Zusammenhang (auch nach der Diskussion im Gespräch mit mir) das Beispiel Helmut Lent: Wenn der erfolgreichste Nachtjäger der Luftwaffe während des Zweiten Weltkrieges as Vorbild und Namensgeber gewählt werde, bedeute das nichts anderes, als die Zahl seiner Abschüsse zum Maßstab für diese Vorbildfunktion zu nehmen. Ob das ausreiche? Ich meine nein. Den vollständigen Artikel lesen Sie hier: http://augengeradeaus.net/2017/10/reden-wir-ueber-tradition-leider-ueber-alles/    

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Traditionserlass Helmut Lent Kaserne Rotenburg Wümme

Jakob Knab zu Kasernen, die Wehrmachtsoffiziere als Paten haben.

Jakob Knab zur Lent-Kaserne Der ehemalige Gymnasiallehrer Jakob Knab aus Kaufbeuren ist Gründer und Sprecher der “Initiative gegen fa lsche Glorie”, schon in den frühen 1990ern engagierte er sich unter anderem für die Umbenennung der Dietl-Kaserne in Füssen, und erhielt deswegen Morddrohungen.   Für Jakob Knab ist völlig klar: Von den Wehrmachtsoffizieren, nach denen die sieben Kasernen benannt sind, ist “kein einziger traditionswürdig für die Bundeswehr”. Und neben Rommel ganz besonders nicht Helmut Lent. Der war als einer der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger des Zweiten Weltkrieges auch interessant für die NS-Propaganda, in deren Dienst er sich mit viel Einsatz stellte. Bis kurz vor seinem Tod im Oktober 1944 verbreitete er eifrig Durchhalteparolen und Endsieg-Floskeln, etwa dass deutsche Soldaten “in leidenschaftlicher und fanatischer Weise bis zum letzten Blutstropfen kämpfen” sollten, und wurde auch von Reichsmarschall Hermann Göring für sein “unvergängliches Heldentum” gelobt. Dass dieses Heldentum unvergänglich bleibt – dafür gibt es in Rotenburg einen aktiven Unterstützerkreis – der möglicherweise sogar in die Kreise der aktiven Soldaten hineinreicht. “Skandal-Kaserne” in Rotenburg Dass so jemand kaum als Traditionsstifter taugt, findet nicht nur Jakob Knab , sondern seit 2013 auch das Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) in Potsdam. In Rotenburg sieht man dies offenbar anders. Dort haben sich als Reaktion auf von der Leyens Ankündigung gerade erst die Soldaten der Kaserne für eine Beibehaltung des Namens ausgesprochen. Nicht allein deswegen betrachtet Knab sie als “die eigentliche Skandal-Kaserne“. Es ist nur das jüngste Kapitel einer schon lange andauernden Kontroverse, um nicht zu sagen, einer Posse. 1964 erfolgte die Namensnennung auf Betreiben von Lents früherem Vorgesetzten, Josef Kammhuber, der seine militärische Karriere nach dem Krieg als Luftwaffenoffizier der Bundeswehr fortsetzte. Bei einer Überprüfung von Kasernennamen kam das MGFA indes 2013 zum Schluss, dass Lents militärisches Handeln nicht traditionswürdig sei, worauf das Verteidigungsministerium eine Umbenennung forderte. Dem stellten sich sowohl Rotenburgs Bürgermeister Andreas Weber (SPD) als auch der Landrat Hermann Luttmann (CDU) entgegen. Und nun auch die dort stationierten Soldaten vom Jäger-Battallion 91. Da die Bundeswehr versucht, Benennungen möglichst im Einvernehmen mit den Truppen vor Ort und den zuständigen Kommunen vorzunehmen, dürfte dies ein komplizierter Prozess werden. Seit 1995 wurden 16 Bundeswehr-Kasernen umbenannt Die Problematik fragwürdiger Bezüge zur Wehrmacht wurde schon früher gesehen, bereits 1982 reagierte die Bundeswehr mit einem Traditionserlass darauf. Verteidigungsministerin von der Leyen hat nun angekündigt, auch diesen zu modernisieren. Vielleicht müsste er aber einfach nur konsequent angewandt werden. In dem 35 Jahre alten Dokument ist zu lesen: “In der Traditionspflege der Bundeswehr sollen solche Zeugnisse, Haltungen und Erfahrungen aus der Geschichte bewahrt werden, die als ethische und rechtsstaatliche, freiheitliche und demokratische Traditionen auch für unsere Zeit beispielhaft und erinnerungswürdig sind.” Für Jakob Knab ist es im Grunde ganz einfach: “Das Grundgesetz ist die Antwort auf die deutsche Geschichte“, sagt der ehemalige Gymnasiallehrer. Die Wertgebundenheit und das demokratische Selbstverständnis der Streitkräfte darzustellen, das sei folglich “die Grundlage der Traditionspflege der Bundeswehr”.

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