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Mit Schwertern und Brillanten

Günter Fraschka (* 17. Dezember 1922 in Hindenburg (Oberschlesien) ist ein ehemaliger deutscher Autor, Herausgeber und Journalist. Bekannte Pseudonyme sind etwa Ulrich Kai, Gert Pommer, Klaus Zimmern und Georg Zolin. Fraschka nahm als Offizier am Zweiten Weltkrieg teil, aus dem er kriegsversehrt zurückkehrte.

Mit Schwertern und Brillanten: Die Träger der höchsten deutschen Tapferkeitsauszeichnung

Mit Schwertern und Brillanten: Die Träger der höchsten deutschen Tapferkeitsauszeichnung

Ab 1958 trat Fraschka als Autor sogenannter volkstümlicher Kriegsliteratur in Erscheinung; zuvor war er als Sportjournalist tätig gewesen. Dabei avancierte er zum „Star-Autor“ ges Rastatter Pabel-Verlags, der Herausgeber der Landser-Hefte. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel bezeichnete Fraschka „das Kriegserlebnis von der Seele schreiben“ als die Funktion seiner Autorentätigkeit; der Literaturhistoriker Jost Hermand nennt ihn in einer Reihe mit Kurt Meyer und Hans-Joachim Korten einen Autor von apologetischer Kriegsliteratur in Form von Erinnerungsbüchern

Über Fraschkas 1958 erstmals erschienenes Werk „… mit Schwertern und Brillanten. Aus dem Leben der 27 Träger der höchsten deutschen Tapferkeitsauszeichnung“ urteilte die Lokalzeitung Cellesche Zeitung, es käme nach „all den langen Jahren der Diffamierung des deutschen Soldatentums […] gerade zur rechten Zeit.“ In dem Buch fände „die deutsche Jugend, die wieder wehrpflichtig geworden ist, Vorbilder, zu denen sie emporblicken kann.“ Der Verlag selbst bewarb das Buch mit Lob aus Herbert Graberts Deutscher Hochschullehrer-Zeitung, in der mit Schwertern und Brillanten als „[e]in Buch für die Jugend“ bezeichnet und Fraschka selbst bescheinigt wurde, er habe sich „als begabter Schilderer der soldatischen Erlebniswelt“ erwiesen, „[m]it einem unbestechlichen Sinn für Charakterechtheit, historische Treue und vornehme Kampfauffassung“.[6] Laut einem Gutachten des Militärgeschichtlichen Forschungsamts von 2004 kolportierte Fraschka in der Veröffentlichung die Geschichte einer Vorsprache des Jagdfliegers Werner Mölders bei Hitler zu Gunsten des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen. Die von Fraschka als „Wahrheit“ bezeichnete Erzählung zeige sich „mit weiteren Details ausgeschmückt“; die „wörtlich zitierte Rede“ enthalte „andere Formulierungen“ als frühere Veröffentlichungen. Das Gutachten erachtete die Darstellung als „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ erfundene Geschichte. „… mit Schwertern und Brillanten“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt und mehrfach neu aufgelegt, zuletzt 2005. In seinem Buch geht Fraschla auch auf Helmut Lent ein.

Fraschka war zudem Autor der ebenfalls bei Pabel erscheinenden Heftromanreihe Der Landser, wobei er insbesondere Arbeiten zu sogenannten Ritterkreuzträgern vorlegte. Der 1960 erschienene Roman Das letzte Aufgebot beschäftigte sich mit einem schlesischen Volkssturm-Bataillon in der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Zu den weiteren Werken Fraschkas gehören Fertigmachen zum Erschießen und Gnade für Paris, beide 1959 erschienen. Sie schildern, ohne dabei den Nationalsozialismus und seine Kriegspläne zu rechtfertigen, „das ‚Kriegserlebnis‘ aus der Perspektive des Landsers oder Offiziers, der seinen Befehlen gehorcht oder aber – als es schon zu spät ist – Widerstand leistet“, so der Journalist Manfred Jenke.

Heutige Rezeption

Über die heutige Rezeption in Teilen der Leserschaft geben Kommentare ud Rezensionen Aufschluss:

  • Der Autor, Günther Fraschka, selbst Frontsoldat im WK II, beschreibt unvoreingenommen sachlich, aber dennoch spannend, die Charaktere und die erlebten Schicksale der 27 Ritterkreuzträger; selbstverständlich auch nicht ganz ohne Stolz und Anerkennung für diese ungewöhnlichen Persönlichkeiten. Dieses Buch ist für Interessierte, mit einer gewissen Vorbildung in Bezug auf den WK II, eine gelungene und empfehlenswerte Bereicherung im Bücherregal.
  • Faszinierend , die höchsten Werte für Deutsche Militärs, und doch so schnell vergessen! Welche Forderungen an sich und die anderen haben diese Männer gehabt? Ehrgeiz, Tapferkeit, Mut, Überzeugung, Durchhaltevermögen, Ehre und Stolz, Macht.
  • Sehr neutral geschrieben – ohne politischen Vorurteilen – rein auf das Soldatentum beschränkt.
  • Es geht hier mehr um die persönliche Geschichte der Soldaten,als um großes militärisches Hintergrundwissen.Wenn man ein wenig in der Schule aufgepasst hat in der deutschen Geschichte kann man dieses Buch auch ohne Experte zu sein lesen und verstehen.
  • Erstaunliche Berichte, was die Menschen in ihrer Zeit zu leisten vermochten. Unglaublich die Leistungen dieser Soldaten.
  • Das lesenswerte Buch von Günter Fraschka informiert den interssierten Leser umfänglich über das Leben der höchst ausgezeichneten Soldaten der Deutschen Wehrmacht.
    Das ist in Zeiten, wo Deutschland wieder einmal Soldaten in alle Welt schickt, zu unterschiedlichen Missionen, durchaus wissenswert.
  • Die Geschichte lehrt, auch in dem Buch von Günter Fraschka, dass es immer eine möglichst große Zahl von Menschen geben muss, die ihr Leben in den Dienst der Allgemeinheit stellen wollen. Alle Ritterkreuzträger, auch diejenigen mit Schwertern und Brillanten, haben das eigene Leben vielfach fürs Vaterland aufs Spiel gesetzt. Ihr Lohn war eine Auszeichnung, die alle politischen Verwerfungen der Nachkriegszeit im Grunde unbeschadet überstanden hat

Eine kritische Rezension zieht Kommentare an:

Auch die Reaktionen auf eine kritiusche Reaktion von “Mit Schwertern und Brillanten” ist Aufschlussreich. Hier eine kritische Rezension :

“Dieses Buch ist der reinste heroische Mist. Es werden die Lebenswege der sogenannten “hochdekorierten Würdenträger” der Wehrmacht beschrieben. Für mich ist das Buch unlesbar, da die Formulierungen sehr nach der Propagandasprache der Nationalsozialisten klingen. In keinster Weise wird Günter Fraschka in diesem Buch kritisch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch zu den “Ewiggestrigen” zählt, die den “Helden” des abscheulichsten Krieges aller Zeiten nachweinen. Abscheulich!!!

Diese Rezension wird sehr lautstark gekontert:

  • Vielleicht sollte er mal ein Buch darüber lesen, wieso der Zweite Weltkrieg eigentlich gemacht wurde, z.B. “Die Horus Loge. Dann würde er möglicherweise aufwachen. Sonst aber wird er demnächst aufwachen, und dieses Aufwachen wird fürchterlich sein!
  • Was wir heute über Sinn oder Unsinn eines Krieges (und besonders des II. WK) wissen, konnten die Soldaten damals nicht wissen. Wer sich nicht in diese Lage versetzen kann, der sollte so keinen respektlosen Unsinn schreiben
  • Absolute (!!) MÜLL-Rezension ! Der “Rezensent” , macht sich durch solch unqualifziertes GEBRABBEL – zu einer absoluten “Lachplatte” .
    Ein sogen. “Schmierenkomödiant”….. !
  • Ich glaub jemand der sowas schreibt hat sich noch nie mit dem Militär auseinandergesetzt und weiß auch nicht was dazugehört Menschen zu führen und auch noch im letzten Augenblick einen klaren Kopf zu bewahren und richtige Entscheidung zu treffen.

horizontaler Trenner als grafisches Element

Mit Schwertern und Brillanten – Heldenkitsch der Nachkriegszeit

Ich denke man gewinnt einen guten Eindruck davon, wie dieses Buch aufgenommen wird. Nach der Lektüre des Buches galnge ich zu der Feststellung, dass ein eine sehr eingeschränkte Perspektive bietet. Es trennt soldatisches Handeln mit chirurgischer Präzision  von “ideologischem Ballast”.

Wir sind hier ja gerade in der Literatur-Ecke. Ich stellle mir gerade eine Nahaufnahme eines Fliesenlegers vor. Neben ihm weiße Fliesen. 10×10 er fliest eine Wand. Die Kamera nimmt etwas Abstand und zeigt den Fliesenleger in einem größeren Duschraum, sie bewegt sich weiter rückwärts und der Fliesenleger verschwindet im Halbdunkel des Raumes die Kamera verlässt rückwärts den Raum, man sieht, dass die Tür Luftdicht verschießbar ist. Die Kamera verlässt das Gebäude macht einen langsamen und man sieht, dass man sich auf dem Gelände eines Konzentrationslagers befindet.

Fraschka verlässt selten bis nie die auf den Fliesenleger gerichtete Perspektive. Es ist stets der Tunnelblick, die Nahaufnahme, das Handeln ohne Kontext. Dass ein rasseidologischer Angriffs- und Vernichtungskrieg geführt wurde, dass Millionen Menschen mit industrieller Effizienz vernichtet wurden, dass Soldaten die Vorhut der Ausbreitung eines Sytems waren, das Kategorien “lebensunwerten Lebens” ausbreitete und Menschen nach Katalog klassifizierte, einsammelte und liquidierte – und wo Deutsche Soldaten heldenhaft und siegreich waren, sich eben dieses System ausbreitete – davon erzählt Fraschka nicht.

Die Ritterkreuzträger mit Schwertern und Brillanten waren vielleicht in ihrer Disziplin besonders begabt und erfolgreich – doch standen sie im Dienst der größten institutionalsiserten Vernichtungsorganisation, die Westeuropa je gesehen hat und waren deren Aushängeschilder – Motivatoren und Idole für die weniger erfogreichen und begabten, für Kinder und Jugendliche, die sich vom Heldenmut dieser Lichtgestalten inspiriert noch einfacher in der Kriegsmaschinerie verheizen ließen.

Doch davon spricht Fraschka nicht. Wenn Göring und Goebbels vom “unvergänglichen Ruhm” getönt haben, der diesen Helden gebühre, dann hat dieses Versprechen wegen Autoren wie Günter Fraschka seinen Bestand. Und wenn man die Rezensionen weiter oben so durchliest, dann hat er für Nachfolger gesorgt, die eifrig dafür Sorge tragen, dass Göring und Goebbels am Ende vielleicht doch Recht behalten. So lebt die Ideologie des Nationalsozialismus weiter und ihre Überträger merken es noch nicht einmal.

Und  – wer interssiert “Horus Loge” googelt, könnte erfahren, dass Hitler in Argentinien überlebt hat oder nch dem Stauffenberg-Attentat von Bilderbergern durch einen Doppelgänger ersetzt wurde. Ich denke dieser Grad von fehlendem Realitätsbezug ist noch eine Stufe höher als der in Fraschkas Werk – aber man sieht gut zu welchem Weltbild er hier die Zutaten liefert.

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