Zweck der Seite

Einleitung von Marc Andreßen, Rotenburg

Zweck dieser Seite ist, möglichst viele der verfügbaren Informationen zu Helmut Lent zusammenzutragen. Gelingt dies, besteht die Möglichkeit, sich zu Helmut Lent eine Meinung zu bilden. Die Seite erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie jedoch Informationen haben, die Sie hier beitragen wollen und die Sie vermissen, nehmen Sie bitte Kontakt auf oder nutzen die Kommentarfunktion. Mehr Informationen können das Bild nur abrunden und vervollständigen.

Auslöser

Ich beginne mit dem Auslöser. Der Auslöser war die Feststellung, dass es keine umfassende Informationsseite zu Helmut Lent gibt. Es gib zwar Wikipedia – nur hat dort in den vergangenen Monaten eine auffällige “Säuberungswelle” den Lent-Artikel erfasst. Am 19. Mai 2017 alleine wurden über 30 Änderungen am Lent-Artikel gemacht und dabei viele Informationen entfernt. Einen Überblick darüber kann man sich hier verschaffen. Es wurde bereits in einem der Gutachten des ZMSBw erwähnt, dass der englische Wikipedia-Artikel ausführlicher ist. Währen dieser jedoch laufend ergänzt wird, befindet sich der Deutsche in einem Schrumpfungsprozess. Der Englische Wikipedia-Artikel wurde mittlerweile übersetzt und bildet von seiner Struktur und Inhalt her die Basis für die Allgemeinen biographischen Informationen zu Helmut Lent.

Motivation

Über die Debatte der Umbenennung der Lent-Kaserne bin ich dazu gekommen, mich näher mit Lent zu befassen. Ich unterstütze auch den Traditionserlasses von 1982 und die Ideen, die darin verarbeitet wurden – es wäre nicht fair, das zu verheimlichen. Ich bin nach dessen Lektüre zu der Auffassung gelangt, dass Helmut Lent heute kein geeigneter Namensgeber für eine Kaserne ist. Die heutige Benennung ist im Lichte des Traditionserlasses ein Relikt, deren Bestandsschutz abgelaufen ist. (An anderer Stelle werde ich das noch einmal ausführlicher herleiten) Zwei Eckpunkte zu dieser Frage möchte ich hier kurz aufführen: Der Traditionserlass von 1982 ist in zwei Punkten relevant für die Bewertung Helmut Lent als Namensgeber für Kasernen:
Punkt 6: “Ein Unrechtsregime, wie das Dritte Reich, kann Tradition nicht begründen.”
Punkt 29: “Kasernen und andere Einrichtungen der Bundeswehr können mit Zustimmung des Bundesministers der Verteidigung nach Persönlichkeiten benannt werden, die sich durch ihr gesamtes Wirken oder eine herausragende Tat um Freiheit und Recht verdient gemacht haben.” Damit scheidet aus meiner Sicht Lent für eine Benennung einer Kaserne aus. Weder kann Lent eine “herausragende Tat” vorweisen, noch zeichnet sich sein “gesamtes Wirken” dadurch aus, dass er sich um Freiheit und Recht verdient gemacht hat. Wenn man den Zweiten Weltkrieg zu einem Kampf um “Freiheit und Recht” erklärte – dann ginge das nur, wenn man die Position des damaligen Unrechtsregimes einnähme. Dieses kann selbst wiederum Tradition nicht begründen. Es gibt jedoch weitere Gründe. Diese möchte ich jedoch auf einer Seite zusammenfassen, die eindeutig als “Meinung” erkennbar sind. Mir ist daran gelegen, dass mehr Menschen sich hinter diesen Traditionserlass stellen. Ich finde dessen Grundüberlegungen überzeugend, die zum Teil im neuen Entwurf noch deutlicher herausgestellt wurden.
Man kann vielleicht abwä

Wann handelt v.d. Leyen oder das BMVg endlich??

Das liest man öfter – auch als Stimme aus eigentlich informierten Kreisen. Nur das Kommando Heer scheint den Prozess, wie er in einer Zentralen Dienstvorschrift (ZDv A-2650/2) schon heute beschrieben ist zu kennen – und zu erwarten, dass dieser Weg eingehalten wird. Nach dieser handelt die Bundesverteidigungsministerin dann, wenn die Soldaten der Liegenschaft den Prozess er Prüfung abgeschlossen haben.

Schreiben des Kommando Heer zur Lent Kaserne

Schreiben des Kommando Heer zur Lent Kaserne

Auch in einer Antwort des Bundestages heißt es dazu:

“Das Verfahren zur Benennung von Liegenschaften der Bundeswehr ist durch die Zentrale Dienstvorschrift A-2650/2 geregelt. Kasernen und andere Einrichtungen der Bundeswehr können demnach mit der Zustimmung der Bundesministerin oder des Bundesministers der Verteidigung nach Persönlichkeiten, Landschaften, Gemarkungen oder Truppengattungen benannt werden. Bei der Auswahl von Persönlichkeiten sind Namensgeber zu wählen, die sich durch ihr gesamtes Wirken oder eine herausragende Tat um Freiheit und Recht verdient gemacht haben. Die Auswahl des Namens obliegt den in der Liegenschaft stationierten Truppenteilen und Dienststellen.

Der Kasernenkommandant bzw. die Kasernenkommandantin stimmt den Namensvorschlag mit den Kommandeuren und Dienststellenleitungen sowie den Personalvertretungen und/oder Gremien der Vertrauenspersonen der in der Kaserne untergebrachten Truppenteile und Dienststellen ab. Eine Abstimmung im Sinne einer geheimen Wahl ist hingegen nicht vorgesehen.

Besteht in der Liegenschaft Einvernehmen zu einem Namensvorschlag, so ist die Zustimmung der Leitung des zuständigen Organisationsbereiches (z. B. des Kommandos Luftwaffe) auf dem Dienstweg einzuholen. Die kommunalen Gremien und Behörden des Standortes sind anschließend zu beteiligen. Ist die Benennung nach einer verstorbenen Persönlichkeit beabsichtigt und besteht zu dem Namensvorschlag Einvernehmen mit den kommunalen Gremien und Behörden, so ist danach die schriftliche Zustimmung der nächsten Angehörigen des beabsichtigten Namensgebers einzuholen. Der so abgeklärte und von allen Beteiligten getragene Namensvorschlag ist anschließend auf dem Dienstweg der Bundesministerin oder dem Bundesminister der Verteidigung zur Genehmigung vorzulegen.”

Man erkennt auch dass das Wort “anschließend” in Rotenburg nicht beherzigt wurde.

 

Ansatz

Hier soll zunächst eine Informationssammlung entstehen, die ich in drei Bereiche gliedern möchte:

  1. Helmut Lent, Leben und Wirken
  2. Traditionserlass der Bundeswehr, Werte und Normen
  3. Die Lent-Kaserne und der die Frage der Umbenennung

Ohne diese drei Bereiche, denke ich, ist die Debatte um den Namen Helmut Lent wenig verständlich und für viele auch nicht zugänglich.

Benutzte Materialien für die Zusammenstellung:

  • Bestände beim Bundesarchiv Freiburg
  • Aktenvorgänge im Bestand vom
    • Niedersächsischen Landesarchiv Stade
    • Stadtarchiv Stade,
  • das „Lent-Erinnerungsbuch“ (Exemplar im Niedersächsischen Landesarchiv Stade und im Stadtarchiv Stade),
  • „The Lent Papers“ von Peter Hinchliffe
  • „The Night Hunter’s Prey“ von Iain Gordon
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Simon Moriarty
Simon Moriarty
4 Jahre her

I am the son of W/0 J G Moriarty who was (i am reliable informed) shot down by Helmut Lent on the night of 26th June 1942. He was returning from the 3rd Thousand bomber raid over Bremen. He was flying in a Whitley V Bomber BD201 ZG-L of 10 OTU. It is often stated that Helmut Lents 48th success was a Whitley BD266/No. 24 Operational Training Unit RAF, this is also stated in the Lent Papers by Peter Hinchcliffe but differs on a number of other websites, including the records of the RAF and in particular the records of… Weiter lesen »

Simon Moriarty
Simon Moriarty
4 Jahre her
Reply to  marc_andressen

Thank you for your prompt reply, I look forward to hearing more on this in the future, hopefully it will be resolved one way or the other. Kind regards Simon

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