Michael Quelle

Michael Quelle ist  62 Jahre alt, von Beruf Heilerziehungspfleger, lebt in Stade und hat über 25 Jahre im Schichtdienst bei einem Trägerverein von Sozialeinrichtungen in Hamburg gearbeitet. Er ist seit vielen Jahrzehnten in sozialen Bezügen, sowie gesellschaftlichen, aber auch politischen Organisationen aktiv.

Michael Quelle veröffentlicht seit vielen Jahren in kleineren Zeitschriften und im Internet zu Themen der Politik und Geschichtspolitik.
“Eine stetige Auseinandersetzung mit Geschichte ist für mich sehr wichtig” sagt Michael Quelle. Weiter unten finden Sie einige Themen, die Michael Quelle in den letzen Jahren bearbeitet hat. “Sie sind ein Spiegel meiner kontinuierlichen politischen Arbeit.” sagt Quelle dazu.

Ein Stader SS-Führer

Michael Quelle : Otto Wendland – erster Führer des Stader SS-Sturms
(August/November 2014)

Otto Wendland, Angestellter der Stadt Stade 1930 bis 35, war der erste Führer des Stader SS-Sturms 1/88. Er war ab 1935 hauptamtlich beim Sicherheitsdienst (SD) der SS und sollte in der Hierarchie der verbrecherischen Organisation bis zum Obersturmbannführer aufsteigen. 1941 bis Kriegsende war er in Absprache mit dem RSHA (Reichsicherungshauptamt) Konzernabwehrbeauftragter, Sicherheitsdirektor und Hauptwerkschutzleiter der Junkers Flugzeug und Motorenwerke Dessau. Im Sommer 1942 meldete sich Wendland für den freiwilligen Osteinsatz und war für zehn Wochen vertretungsweise Führer des Einsatzkommandos 9 und des Sonderkommandos 7a. Die Kommandos waren an der systematischen Ermordung von Juden, Kommunisten und Roma beteiligt.
Zum Artikel:
Otto Wendland – erster Führer des Stader SS-Sturms 1/88 (August/November 2014)

Gedenkstätten und Gräber von Opfern
des Nationalsozialismus im Landkreis Stade

Zusammenstellung der Grabanlagen, Einzelgräber der Opfer, Gedenkstätten und Stätten der Erinnerungskultur

Landkreis Stade: Grabanlagen Gedenkstätten und Grabanlagen
Landkreis Stade:  Einzelgräber im Landkreis Stade

Radiointerview zum Tod von Gustav Schneeclaus
Der 53-Jährige Kapitän Gustav Schneeclaus wurde 1992 am Buxtehuder Busbahnhof von zwei Neonazis so brutal mißhandelt, dass er vier Tage später starb. Ein Radiointerview zu Hintergründen der Tat und der Wichtigkeit des Gedenkens brachte das FSK im März 2012.

Michael Quelle Gustav Schneeclausa

Michael Quelle zu Gustav Schneeclaus – aus dem Polizeibericht zur Tat.

 

 

Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte e.V.

Stille Hilfe für braune Kameraden Lent Kaserne

Stille Hilfe für braune Kameraden

Die Recherche-Arbeit zur „Stillen Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte e.V.“ führte zu neuen Erkenntnissen und beteiligten Personen an der Stillen Hilfe. Die “Stile Hilfe” ist eine NS-Hilfsorganisation, mit Wurzeln in der Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher hatte. Der Verein betrieb über Jahrzehnte ein Betreuungssystem für verurteilte NS-Kriegsverbrecher. Die Geschäftsstelle befand sich jahrelang in Rotenburg/Wümme. Mitte der neunziger Jahre verlor der Verein seine Gemeinnützigkeit und musste damit auch Körperschaftssteuer rückwirkend bezahlen.

Der Autor Jürgen Pomorin schrieb zur Stillen Hilfe in einem Interview:
“Ich hoffe daß wir durch unsere Veröffentlichung dazu beitragen, daß man nicht nur bei staatlichen Organen, sondern auch in der Öffentlichkeit erkennt, daß es sich bei den angeklagten und inhaftierten Nazi-Verbrechern nicht um bedauernswerte, geläuterte Personen handelt, sondern in der Regel um unverbesserliche Nazis, die von einer finanzkräftigen Organisation gestützt werden.”

Zusammenstellung der Recherche-Ergebnisse
Arbeit im Verborgenen – Die NS-Hilfeorganisation „Stille Hilfe“ (1992)

 


Ein Stader NS-Massenmörder

Artikel über Gustav Walters, Geschäftsmann aus Stade

Der Geschäftsmann Gustav Wolters aus Stade verstarb 2004. Zuvor betrieb über Jahrzehnte ein Feinkostgeschäft in der Stader Innenstadt. Bei Geschäftsaufgabe im Jahre 2002 arrangierten Stader Bürger einen Dankesbrief  vom damaligen Bundeskanzler an den 94jährigen Wolters. „Gern erinnere ich mich meiner Besuche bei Ihnen“, schrieb Gerhard Schröder und spricht Magda und Gustav Wolters „Anerkennung und Dank“ für deren Lebensleistung aus. Doch Gustav Walters hatte eine Vergangenheit über die lange geschwiegen wurde.

Gustav Wolters trat bereits 1933 der SS bei. Er nahm während des Krieges als Angehöriger vom „Einsatzkommando 9″ an Massenerschießungen von Juden teil und beteiligte sich noch im April 1945 freiwillig an der Ermordung von 154 Kriegsgefangenen in Hannover. In Stade ist es bisher nicht gelungen, eine öffentliche Diskussion über Wolters zu erreichen, der sein Geschäft bekanntlich in städtischen Räumlichkeiten hatte und über Jahrzehnte die Stadt Stade belieferte.

Artikel von Michael Quelle zu Gustav Wolters:
Geschichte, die nie vergeht… (Januar 2003)
Nicht geächtet – sondern geachtet (Herbst 2003)

3.000 Euro von der NPD

Die NPD musste im Rahmen eines Vergleiches 3000 Euro an Michael Quelle zahlen. Die NPD hatte Michael Quelle in Front-und Online-Medien mit dem Kürzel “VS ” gekennzeichnet, sich aber dann Verpflichten müssen, darauf zu verzichten, Michael Quelle als Mitarbeiter des Verfassungsschutzes darzustellen – hielt sich jedoch nicht daran.

Hintergründe und Details dazu:
NPD zahlt 3.000 Euro an Stader Antifaschisten (Herbst 2004)

 

1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte

Es bleibt dann am Ende eine Naziquelle
Schulze Rhondorf

Google Anzeigeseite zu Schulze Rhondorf

Generalmajor a.D. Gerd Schultze-Rhonhof aus Buxtehude hat 2003 sein geschichtsrevisionistisches Buch „1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte“ veröffentlicht. Das Buch ist im Frühjahr 2012 in der 7. und letzten Auflage erschienen. Nach Erscheinen des Buches trat Schultze-Rhonhof bei einer Vielzahl von Veranstaltungen der extremen Rechten auf. Neonazis verbreiteten Vorträge von Schultze-Rhonhof im Internet und zeigten ihn auf Kameradschaftsabenden. Ein Ziel Schultze-Rhonhof besteht darin, vor allem Schülern und Studenten seine revisionistische Sicht auf die Ursachen des 2. Weltkriegs zu vermitteln. Die Aussagen des Autors werden mittlerweile auch über Hörbücher, eine Internetseite, einen Videovortrag im Internet und über eine DVD verbreitet.

Schultze-Rhonhof gab 2007 in einer Zeitschrift von sich: „Wer wissen will, ob das stimmt, was ich geschrieben habe, soll stichprobenweise die Quellen prüfen“. Michael Quelle hat daraufhin eine seiner Behauptungen überprüft.

Die Ergebnisse der Recherche
Es bleibt dann am Ende eine Naziquelle (Herbst 2007)

Wehrmachtsmassaker in Italien und ein Täter aus der Region

Alfred L. aus Harsefeld wurde im Sommer 2011 in Verona/Italien zu zweimal lebenslänglich wegen Beteiligung an Kriegsverbrechen im Frühjahr 1944 in Monchio/Italien verurteilt. Das Urteil wurde im Herbst 2012 in Rom in 2. Instanz bestätigt und ist nun in Italien rechtskräftig. Darüber berichtete die Berliner Morgenpost in ihrem Artikel “Ehemalige Soldaten der Wehrmacht in Italien verurteilt“. Darin schilderte die Morgenpost auch, dass deutsche Ermittlungsbehörden die italienischen Ermittler unterstützt hatten. “So hatte sich der jüngste der Angeklagten, Alfred L. aus Hersfeld, in abgehörten Telefongesprächen darüber geäußert, dass die Opfer Widerstand gegen ihre Tötung geleistet hatten.” Auch die taz berichtete.

Alfred L. hatte sich als junger Mann freiwillig zur Wehrmachtselitedivision „Hermann Göring“ gemeldet. Angehörige dieser Division waren an mehreren Massakern an der Zivilbevölkerung in Italien beteiligt. Die Initiative „Mai più fascismo! Kein Vergeben. Kein Vergessen!“ veranstaltete am 1. Dezember 2012 eine Demonstration in Harsefeld.

Michael Quelle unterstützte eine Demonstration durch einen Redebeitrag:

Herr Alfred L. stellen sie sich endlich der Justiz in Italien!!! (Dezember 2012)
Michael Quelle in seiner Rede: “Ein Wort der Entschuldigung, ein Zeichen der Reue, ein Schuldanerkenntnis haben sie von den Angeklagten und Verurteilten ehemaligen Wehrmachtssoldaten der Division Hermann Göring nicht bekommen.
Herr Alfred L. stellen sie sich endlich der Justiz in Italien!!!” Über die Demonstration berichtete die Zeit im Artikel “Oma, Opa und Hans-Peter, keine Opfer sondern Täter!“” Darin schreibt die Zeit “Von den Massakern habe er nach eigener Aussage nichts mitbekommen. Dagegen sprechen sichergestellte Aufzeichnungen, abgehörte Telefonate und Zeugenaussagen, die ihn stark belasten. Auch die Urteilsbegründung liest sich anders, demnach sei die Teilnahme L.s an den Massakern „zweifelsfrei“, er habe „effektiv dazu beigetragen, die Befehlskette einzuhalten“ und sei somit „beteiligt“ gewesen an der massenhaften Erschießung von Zivilpersonen.

Rede auf einer Veranstaltung zum 70. Jahrestag des Wehrmachtsmassakers

Alfred L. wurde wegen Beteiligung an den Massakern in Monchio und Vallucciole verurteilt. Armando Tincani, Überlebender des Wehrmachtsmassakers von Monchio, war im Frühjahr 2014 auf Einladung der Rosa Luxemburg Stiftung in Deutschland. Er berichtete auf Veranstaltungen in Hamburg und Buxtehude über das Massaker der Wehrmachtsdivision Hermann Göring.

Zur Veranstaltungsaufzeichnung:
„70. Jahrestag des Wehrmachtsmassakers in Monchio/Italien – 70 Jahre keine Schuldigen?“

Die Geige aus Cervarolo

Im Harsefelder Hotel “Eichhorn” sollte der Film “Die Geige aus Cervarolo” gezeigt werden. Der Streifen handelt von einem Prozess in Verona gegen deutsche Wehrmachtssoldaten, denen Kriegsverbrechen gegen italienische Zivilisten zur Last gelegt wurden.  Der Film, der die Angehörigen von Mordopfern im Dörfchen Cervarolo zu Wort kommen lässt, wurde kurzfristig abgesetzt. Doch was steckt hinter der Absage? In einem Artikel in der hiesigen Tageszeitung wurde unter anderem behauptet, dass “es Drohungen aus rechtsextremistischen Kreisen” gegen den Gastwirt gegeben haben soll. Diese Aussage ist nach Auskunft des Veranstalters, des Linken-Politikers Michael Quelle, jedoch unzutreffend. Vielmehr hätten Anrufer aus Harsefeld dem Gastwirt ein Boykott seines Lokals angedroht. Doch der Tageszeitungs-Artikel hat nun dazu geführt, dass in der italienischen Presse von Drohungen durch eine Gruppe Neonazis (di un gruppo neonazista) die Rede ist.

Nachdem sich Lokalpolitik zurückhaltend geäußert hatte griffen Harsefelder Bürger ein und setzten zusammen mit Michael Quelle die Vorführung des Films durch.

“Es gehört zu unserem Bildungsauftrag, sich auch dieser Thematik anzunehmen”, erklärte Schulleiter Johann Book auf Nachfrage. Schüler des Harsefelder Gymnasium beschäftigen sich seit längerem mit Verbrechen der NS-Zeit. So liefen bereits mehrere Projekte über das Lager Sandbostel, in dem Tausende von Kriegsgefangenen umkamen.

 

 

Die Kontaktdaten von Michael Quelle finden Sie auf seiner Homepage

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